Das Schlafverhalten von Menschen und Hunden unterscheidet sich sehr.
Wenn unsere Hunde schlafen, dann wechselt das Schlafverhalten zwischen Dösen und Tiefschlafphasen hin und her. Es ist schon fast beneidenswert, dass ein Hund innerhalb von nur wenigen Sekunden in den Schlaf fallen kann. Allerdings sind sie dafür auch blitzschnell wieder hellwach, wenn es einen Anreiz dazu gibt. Was sie mit uns Menschen gleich haben ist, dass auch sie die Erlebnisse des Tages im Schlaf verarbeiten.
Aber dafür benötigt ein Hund auch wesentlich mehr Schlaf als ein Mensch. Im Durchschnitt sollte ein ausgewachsener Hund gut 17 bis 20 Stunden Schlaf und Ruhephasen pro Tag haben. Bei Welpen, alten oder kranken Hunden, sind es sogar 20 bis 22 Stunden pro Tag, die geschlafen oder geruht werden sollten.
Die Auswirkungen des Schlafmangels wurden auch beim Hund wissenschaftlich durch gezielt eingesetzten Schlafentzug untersucht. Man fand heraus, dass sie zunächst, ähnlich kleiner Kinder, überdreht waren. Später wurden sie unkonzentriert, tollpatschig und fahrig. Mit fortschreitendem Schlafmangel konnten Nervosität und erhöhte Reizbarkeit festgestellt werden. Bis dahin, dass die Hunde aggressiv und kränkelnd wurden und bei massivem Schlafentzug sogar schwer erkrankten. Weil Schlafmangel auch beim Hund das Immunsystem schwächt, können beispielsweise Hautkrankheiten eine Folge sein. Darüber hinaus werden auch neurale Störungen, Krebs und Allergien in Zusammenhang mit Stress und Überforderung gesehen. Und Schlafmangel ist ein sehr stressbeladener Zustand für den Hund.
Was sich auch gezeigt hat war, dass bei verschiedenen Rassen, die Phasen unterschiedlich ausgeprägt waren. Retriever wurden zum Beispiel schnell chronisch krank, wohingegen die Terrier schneller aggressiv wurden.
Schlaf und Ruhe sind für Hunde wichtig, um zu regenerieren und die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Auch bei Hunden kann man nach einem besonders aufregenden oder anstrengenden Tag beobachten, dass Sie von den Ereignissen des Tages bis in den Schlaf verfolgt werden und dort die eine oder andere Situation noch einmal nacherleben. Unterdrücktes Bellen, Schwanzwedeln bis hin zu Zuckungen des ganzen Körpers sind dann nicht ungewöhnlich. Im Schlaf tobt der Hund vielleicht gerade mit anderen Hunden auf einer Wiese oder hat die Verfolgung einer Fährte aufgenommen. Anstrengende Tage lassen den Hund oft in einen tiefen Schlaf fallen.
Gehört dein Hund zu den Hunden, die eher schwer von allein zu Ruhe kommen, dann muss du ihm ein bisschen dabei helfen. Gibt es einen Ort, an dem dein Hund komplett ungestört ist? Wenn nicht, dann schaffe so einen Ruheort für ihn. In vielen Fällen hat sich zum Beispiel eine Hundebox schon als sehr hilfreich erwiesen. An diese wird dein Hund so gewöhnt, dass er sie als seinen Rückzugsort sieht, wo er in aller Ruhe schlafen kann.
Bei meiner Arbeit als Hundetrainerin, habe ich schon oft erlebt, dass viele Verhaltensauffälligkeiten von einem Mangel an Schlaf und Ruhephasen kommen. Die Hunde zeigten oft sehr aggressives Verhalten, waren absolut unkonzentriert und gereizt oder teils auch einfach komplett überdreht. Wenn ich dann den Besitzern mitgeteilt habe, dass der Hund mehr Ruhe benötigt, wurde ich manchmal im ersten Moment komisch angesehen. Denn oft glauben die Besitzer, dass ihr Hund unterfordert ist und deswegen so ist.
Achte daher darauf, dass du neben all den Aktivitäten, die du mit deinem Hund machst, die Schlaf- und Ruhephasen nicht außer Acht lässt, sondern stets im Fokus hast.
Wenn du Fragen hast oder du merkst, dass dein Hund nur sehr schwer zu Ruhe kommt, kannst du mich sehr gerne kontaktieren :)